Planer/Bauherr

Vom Entwurf bis zur Realisation

Das Büro Format Architektur zeichnet nicht nur für Entwurf und Planung des Concrete Apartment Cologne verantwortlich – Gründer Franz Markus Moster ist auch Bauherr des Projektes.

Planung und Bauleitung von Hochbauten und Innenräumen, Projektentwicklung – das alles umfasst das Aufgabenportfolio von Format Architektur. 1997 von Franz Markus Moster in Köln als Architekturbüro Moster gegründet, arbeitet Moster seit 1999 mit Adrian Hatzfeld partnerschaftlich, projektbezogen und unter dem neuen Namen zusammen. Neben Köln unterhält Format Architektur auch einen Standort in Berlin.

Format Architektur verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Gestalterische Zurückhaltung und Materialeinheitlichkeit dienen als grundsätzliches Mittel zur Umsetzung der architektonischen Ideen. Zudem spielen ökonomische und ökologische Überlegungen ein sehr wichtige Rolle. Nicht zuletzt richtet sich die Architektur am städtebaulichen Kontext aus: das Vorhandene wird respektiert, und jedes neue Gebäude zeichnet sich durch sich eine moderne, zeitlose Gestaltung aus – ganz so, wie es jetzt am Concrete Apartment Cologne zu sehen ist.

Beim Concrete Apartments Cologne (CAC) verwirklicht das Team von Format Architektur – wie bei jedem Projekt wurden freischaffende Kollegen, Mitarbeiter und Fachplaner hinzugezogen – nicht nur seine Ideen, sondern Moster selbst tritt auch als Bauherr in Erscheinung.

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Franz Markus Moster,

Mitbegründer von Format Architektur

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Etagengalerien aus Sichtbeton

Das sagt der Architekt und Bauherr zum Projekt:

Herr Moster, beim CAC sind Sie auch Bauherr. Verändert das noch einmal den Blick auf ein Projekt?
Die Entscheidung hier als Bauherr aufzutreten gibt mir als Architekt die Freiheit, alle Details bis zum Möbelbau selbst zu entwickeln und zu entscheiden. Die besondere Herausforderung besteht in der permanenten Abwägung zwischen gestalterischen Wunsch und wirtschaftlichen realisierbaren Machbarkeiten.
Das Eckgrundstück, auf das CAC heute steht, lag brach. Inwieweit haben die nebenstehenden Gebäude Ihre architektonische Arbeit beeinflusst?
Das Eckgrundstück war Teil des Liebfrauenklosters. Der Nachbar in der Seidenstraße ist Bestand aus dieser Zeit. Hier haben wir die Dachform, das Fassadenmaterial und die Fensterfaschen übernommen und modern interpretiert – zu erkennen an dem wilden Klinkermix und den übergroßen Putzfaschen.
Sichtbeton, unbehandeltes Eichenholz – das Gebäude wirkt im Inneren sehr puristisch. Warum haben Sie sich für dieses Design entschieden?
Das gewählte Material und die Form der Bearbeitung stehen im Kontrast zu der High-End-Haustechnik des Smart Energy Building. Die Materialien sollen in ihrem natürlichen Erscheinungsbild zur Geltung kommen. Ein gewisser Ateliercharakter der Apartments ist durchaus erwünscht. Die Materialbearbeitung soll den Bewohnern auch die Hemmschwelle nehmen, etwa an der Pinnwand private Dinge zu installieren.
Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde, das CAC ist als Smart Energie Buildung entworfen. Welche besondere Herausforderung stellt das an Architekten?
Die größte Herausforderung ist die technische Abstimmung zwischen den verschiedenen Anforderung aus der Bauphysik. Die Umsetzung eines extrem hohen Schallschutzes in Kombination mit einem Passivhaus erfordert technische Aufwendungen und Materialien, die es am Markt nicht als Standard gibt. Aus diesem Grund mussten wir sowohl für die Fassadentechnik als auch für die Lüftungstechnik sogenannte „Zulassungen im Einzelfall“ beim Ministerium beantragen.
Gab es eine Aufgabe während der Bauzeit, mit der Sie im Vorfeld nicht rechnen konnten und die Sie bewältigen mussten?
Die Entscheidung, ein Smart Energy Haus mit Passivhausstandard zu bauen, brachte eine ungewöhnlich schwierige Auseinandersetzung zwischen dem Wunsch nach einem nachhaltigen Objekt und der wirtschaftlichen Betrachtung der Investition mit sich.